Geleitwort der Bundesministerin für Landesverteidigung Klaudia TANNER
Im vergangenen Jahr wurden die Auswirkungen verschiedener Krisen und Konflikte auf das globale sicherheitspolitische Gefüge noch deutlicher sichtbar und die internationale Sicherheits- und Verteidigungspolitik erneut vor große Herausforderungen gestellt. Die nicht überwundenen Auswirkungen der COVID-19-Pandemie, der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine und die Eskalation des Nahostkonflikts mit Oktober 2023 stellen tiefgreifende Einschnitte dar. Dabei handelt es sich jedoch nicht allein um Zeugnisse der Zunahme geopolitischer Spannungen, sondern auch um eine Folge der drastischen Verschlechterung des sicherheitspolitischen Umfelds Europas und damit auch Österreichs. Diese Herausforderungen bedingen die Stärkung der gemeinsamen europäischen Sicherheitsarchitektur und dem weiteren Ausbau der europäischen Verteidigungskapazitäten. Andererseits ist es erforderlich, Sicherheitspolitik breiter zu denken. Das betrifft etwa die Nachhaltigkeit unseres Wirtschaftssystems, die kritische Infrastruktur und nicht zuletzt die gesellschaftliche Polarisierung. Nur eine ganzheitliche Betrachtung ermöglicht es, einen Beitrag zu einer robusten und widerstandsfähigen Gesellschaft zu leisten. Das Risikobild 2024 ist ein essenzieller
Beitrag zur Erweiterung dieses Diskurses. [...]